Ich liebe es zu lesen. Dabei verschlinge ich fast alles von Romanen über Kurzgeschichten bis hin zu Sachliteratur zu den unterschiedlichsten Themen, die mich interessieren. Meist einfach zur Unterhaltung (was völlig in Ordnung ist) und oft leider viel zu schnell, um das, was in den Texten steckt, nachhaltig in mein Leben zu bringen.

Ich habe aber auch erleben können, dass es anders geht: Viele Jahre bin ich in den Genuss eines philosophischen Gesprächskreises gekommen, in welchem wir Texte aus verschiedenen philosophischen und spirituellen Traditionen gemeinsam lasen und anschließend darüber sprachen, wie die Worte mit unserem Inneren in Resonanz gingen und wie wir die Weisheit, die darin steckte, ganz praktisch in unseren Lebensalltag integrieren könnten. Anfangs war ich als Teilnehmerin dabei, später als Moderatorin.

Es müssen nicht ausgesprochen philosophische oder spirituelle Texte sein, die uns im Inneren berühren. Verschiedenste literarische Texte können uns in unserem Menschsein bewegen und Weisheit transportieren. Dabei kann jeder etwas anderes aus einem Text für sich mitnehmen.

Auch wenn MITEINANDER LESEN keine Therapie sein soll: Lesen kann therapeutisch wirken. Das heißt, uns mit uns selbst in Berührung bringen und innere Veränderungsprozesse anstoßen. Gemeinsames, entschleunigtes Lesen und der Dialog darüber erst recht.